Angehende Fachlehrkräfte des Pädagogischen Fachseminars - Fachbereich AuG (Alltagskultur und Gesundheit) - stellen einen konsumkritischen Stadtrundgang durch Schwäbisch Gmünd zusammen.
Die angehenden Fachlehrkräfte am Pädagogischen Fachseminar hatten unter Anleitung ihrer Fachleiterin Sylvia Werner Gelegenheit, sich über viele Wochen mit der Thematik Konsum -Verbraucherbildung kritisch zu beschäftigen. Die intensive theoretische Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsumverhalten, verschiedenen Lebensstilen, der Veränderung von Mode, der Fertigung von Kleidung in der textilen Kette, der Berechnung des eigenen ökologischen Fußabdruckes, der Produktlinienanalyse, der Greenpeace Studie ‚Nachhaltigkeitsbarometer 2015’ sowie eine Markterkundung von Dienstleistungen standen ebenso im Fokus, wie die Möglichkeiten einer didaktischen Umsetzung der Leitperspektive 'Verbraucherbildung' im neuen Bildungsplan.
So waren Rollenspiele als Akteure des Baumwollhandels, ein Warentest, Webquest, der Nachhaltige Warenkorb sowie die Erstellung eines Flyers zum Nachhaltigen Konsum nur einige der Möglichkeiten, Jugendliche auf ihre Rolle als mündige Verbraucher vorzubereiten. Den Schlusspunkt des Moduls bildete der konsumkritische Stadtrundgang durch Schwäbisch Gmünd. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer erarbeiteten sich in selbstständiger Recherche Informationen zu den Produktionsbedingungen von Obst und Gemüse, Fleisch, Kaffee, Sportschuhen, Kleidung und Spielzeug. Sie suchten sich dann die zu den Konsumartikeln passenden Einkaufsstätten in der Innenstadt und präsentierten ihren Kolleginnen und Kollegen ihre Ergebnisse. Aufgabe war auch, die Lernumgebung für die Zuhörenden positiv und aktiv zu gestalten.
So erfuhren die Zuhörer vor dem Geschäft „unverpackt GD“ am Beispiel von regional und saisonal eingekauftem Obst und Gemüse vieles über Verpackungsmüll und von der Idee für die Einrichtung dieser Einkaufsmöglichkeit. Den Teilnehmern wurde hierbei erlebbar gemacht, wie sinnvoll der Einkauf gerade dort auch für kleine Haushalte ist und dadurch ein überlegt-angepasster Umgang mit Lebensmitteln praktiziert werden kann. So kann der mündige Verbraucher dazu beitragen, dass weniger Lebensmittel schlecht werden und entsorgt werden müssen.
Das Leben eines Schnitzels, sehr eindrucksvoll mit entsprechenden Fotos erzählt, ließ vor einer Metzgerei die Zuhörenden über den eigenen Fleischkonsum nachdenken.
Dass es bei Sportschuhen wenig fair produzierte und gehandelte Alternativen gibt, wurde vor einem Sportgeschäft verdeutlicht. Auch Kleidung kann in Schwäbisch Gmünd nur in wenigen kleinen Geschäften unter Berücksichtigung dieser Gesichtspunkte erworben werden. Bei Spielzeug für Kinder gibt es bei einem alteingesessenen Spielwarengeschäft Alternativen zu bunten Plastikspielsachen, die zumeist und zuhauf in China produziert werden.
Und dass fair gehandelter Kaffee auch sehr gut schmeckt, konnte bei der abschließenden Einkehr im „Zieners“ getestet werden. Dort reflektierten die angehenden Fachlehrkräfte das Modul Konsum mit dem Ergebnis, nun selbst mehr sensibilisiert worden zu sein, um in ihrer späteren pädagogischen Tätigkeit den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit aufzuzeigen, auf die Arbeitsbedingungen in dieser Welt Einfluss nehmen zu können indem sie sich ihrer potentiellen Konsumentenmacht bewusst werden.
Ein Nebeneffekt war aber auch, dass die zum Großteil auswärtigen Fachlehrkräfte bei diesem konsumkritischen Stadtrundgang die entsprechenden Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt Schwäbisch Gmünd neu kennenlernen konnten.