Gmünder Tagespost vom 10.05.2025
Bildung Neue Ideen sollen sehr rasch in Schulen im Kreisgebiet erprobt werden. „Bündnis Schule der
Zukunft“ gegründet. Die Kooperation will schnell aktiv werden.
Von Wolfgang Fischer
Vertreter verschiedenster Institutionen der Lehrerbildung unterzeichneten im Gmünder Stadtgarten die Kooperationsvereinbarung
"Bündnis Schule der Zukunft Schwäbisch Gmünd. Foto: Jan-Philipp Strobel
Schwäbisch Gmünd
Wie kann man Kindern etwas beibringen? Die Frage beschäftigt Lehrer und Eltern seit Jahrhunderten. Nun haben Institutionen in Gmünd eine Kooperation vereinbart mit dem Ziel, innovative pädagogische Ansätze zu entwickeln und umzusetzen, die den Lernerfolg der Schüler „entscheidend fördern“.
Das sind die Beteiligten der neuen Kooperation
„Bündnis Schule der Zukunft Schwäbisch Gmünd“ ist der Name der Kooperation, die da mit Vertragsunterzeichnungen aller Beteiligten im CCS besiegelt wurde. Dabei sind die Abteilung „Schule und Bildung“ des Regierungspräsidiums, das Staatliche Schulamt Göppingen, das Ostalb-Landratsamt, die Stadt Schwäbisch Gmünd, die Pädagogische Hochschule, die Regionalstelle Schwäbisch Gmünd des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), die beiden Seminare für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Schwäbisch Gmünd sowie der Verein für nachhaltige Bildung und Schulentwicklung.
Gmünd der richtige Standort für ein solches Bündnis
Es gehe darum, Schule ganzheitlich zu sehen, sagt Landrat Dr. Joachim Bläse. Gmünd sei wegen seiner Dichte an Ausbildungsangeboten für Lehrende der richtige Standort für eine solche Kooperation. Das Bündnis solle dauerhaft wirken und kein Strohfeuer sein. Und die entwickelten Ideen sollen sehr schnell in Schulen im Kreisgebiet erprobt werden.
Oberbürgermeister Richard Arnold unterstreicht die Notwendigkeit eines solchen Bündnisses angesichts einer Gesellschaft, die immer mehr auseinanderdriftet. Als eine notwendige, weil grenzübergreifende Ergänzung für die Lehrerbildung sieht auch der Rektor der Pädagogischen Hochschule, Prof. Kim-Patrick Sabla-Dimitrov, diesen Zusammenschluss.
Ideen sollen schnell in die Praxis kommen
Die Bedeutung Gmünds, wo alle Phasen der Lehrerbildung vereint sind, sieht auch der Leiter der ZSL-Regionalstelle, Renzo Constantino, als großen Vorteil der Stadt. Immerhin werden in der Stadt seit 200 Jahren Lehrer ausgebildet . Er erwartet aus dem Bündnis neue Impulse für den Unterricht.
Thomas Lenz, Leiter des Grund-, Haupt- und Realschulseminars, begrüßt, dass diese Impulse sehr direkt an die Schulen kommen sollen. Dass nun neben einer organisatorischen auch eine inhaltliche Verbindung der Partner kommt, freut den Leiter des Pädagogischen Fachseminars, Edgar Denk.
Petersen: Wichtiger Beitrag zur Demokratie
Heike Petersen vom Regierungspräsidium (RP) sieht die Weiterentwicklung des Unterrichts auch als wichtigen Beitrag zur Demokratie. Über diese Kooperation könne das RP nun alle Partner unterstützen. „Hier werden Werte eingeübt“, ein guter Unterricht sei auch eine konkrete Arbeit gegen Tendenzen wie Antisemitismus, sagt die Projektleiterin des Vereins für nachhaltige Bildung und Schulentwicklung und zugleich Abteilungspräsidentin im Regierungspräsidium, Claudia Rugart. Hier sei etwas Besonderes entstanden, meint der Leiter des Staatlichen Schulamts Göppingen, Jürgen Henzler.
Die Geschäftsstelle des Bündnisses werde von Stadt und Landkreis gemeinsam betrieben, informiert Landrat Joachim Bläse. Erste Aktivitäten seien schon in absehbarer Zeit zu erwarten.
Auf Einladung von Herrn Direktor Edgar Denk besuchte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Herr Gerhard Brand,
zusammen mit Frau Merle Strauch am 23.05.25 das Fachseminar zu einem Austausch hinsichtlich aktueller bildungspolitischer Themen sowie
Herausforderungen und Entwicklungen bei der Ausbildung von Fachlehrkräften. Nicht zuletzt aufgrund der von Edgar Denk wahrgenommenen
Sprecherfunktion für alle Fachseminare war hierbei der Blick-winkel ein landesweiter und nicht auf das Fachseminar Schwäbisch
Gmünd be-grenzt.
Am Ende des dreistündigen Austausches stand das Resümee, dass Fachlehrkräfte mehr denn je gebraucht werden und alles
dafür getan werden muss, um für diese Personengruppe bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen.